Historisches Santiago
Diese Wanderung fรผhrt uns in das geschichtstrรคchtige Zentrum der historisch und kulturell interessantesten Stadt an der Costa Alentejana sowie auch zu den rรถmischen Ruinen von Mirรณbriga. Die Burg aus der islamischen Periode und die Igreja Matriz aus dem 13. Jahrhundert gehรถren beide zu den nationalen Denkmรคlern.
Die Ortschaft wurde vom 8. bis zum 12. Jahrhundert von Mauren beherrscht, unter ihnen ein โKassemโ, der den Namen der Stadt mit geprรคgt hat. Spรคter wurde es von den Truppen, die Dom Afonso Henrique dienten, eingenommen und anschlieรend dem Santiago-Orden des Schwertes รผbergeben. Die mittelalterliche Burg von Santiago de Kassem gewann im 13. Jahrhundert groรe Bedeutung, als sie ihre erste โCarta de Foralโ, das heiรt eine Lizenz als Stadt und diverse weitere Privilegien von Dom Dinis erhielt, dem Monarchen, der den Ort und die Burg der byzantinischen Prinzessin Vetรกcia Lascaris vermachte, die fรผr die Erziehung seiner Tochter Dona Constanรงa verantwortlich war. Nach dem Tod von Vetรกcia 1336 fiel die Stadt an den Orden von Santiago zurรผck.
Entlang der engen Gassen finden sich Beispiele volkstรผmlicher Architektur, aber auch imposante herrschaftliche Hรคuser aus der Zeit der Groรgrundbesitzer, als die Land- und Viehwirtschaft auf Getreideanbau, Produkten der Korkeiche und der Haltung von Pferden, Mulis, Eseln, Rindern, Schafen, Ziegen und Schweinen beruhte. Im 19. Jahrhundert erfuhr diese Stadt ein erhebliches Wachstum: Es gab Korkfabriken, Sรคgewerke und Schreinereien, Mรผhlen, Schmieden, Hufschmieden, Schlossereien und weitere Werkstรคtten. Die Dynamik lockte Anwรคlte, Apotheker, Lebensmittelhรคndler und Kaufleute von ihren Bauernhรถfen in die Stadt und lieร Cafรฉs sowie kulturelle und kรผnstlerische Vereinigungen entstehen, wie die โSociedade Harmoniaโ, den รคltesten Kulturverein des Landes.
In dieser Stadt landete 1895 das erste Automobil Portugals, ein Panhard & Levassor, vom vierten Grafen von Avillez aus Paris importiert. Am Anfang des 20. Jahrhunderts lieร die Grรคfin Dona Maria Carolina, bereits Witwe, einen Park zwischen Schloss und Befestigungsmauern des Kastells entstehen. Mit der Absicht, einen botanischen Garten mit einem von der Romantik inspirierten Park zu verbinden, lieร sie in diesem โTapada dos Condesโ, der heute der รffentlichkeit zugรคnglich ist, eine exotische Mischung an Gebรคuden errichten: die Kapelle des Heiligen Jorge, ein Teehaus mit neo-manuelinischem Portal und ein Gewรคchshaus im Stil der Neugotik (heute Ruine).
Der Rundweg fรผhrt an den Ruinen der rรถmischen Siedlung von Mirรณbrigavorbei, die im 5. Jahrhundert verlassen wurde. Sie umfasste Wohngebรคude, eine Rennbahn, Thermen, ein Forum, Tempel und eine Brรผcke. Nur wenige rรถmische Siedlungen in Portugal sind so gut erhalten, weshalb Mirรณbriga eine archรคologische Besonderheit darstellt, an der man die ausgeklรผgelte Funktionsweise der Thermen mit ihren รถffentlichen Bรคdern verschiedener Temperaturen erkennen kann. Gut erhalten sind auch das Forum und der Markt mit diversen Lรคden, den tabernae.
Wo starten?
Santiago do Cacรฉm
am Eingang zum Stadtpark โRio da Figueiraโ, am stรคdtischen Schwimmbad.
Technische Daten
VERHALTENSREGELN
Tipps
Von der Hauptkirche (Igreja Matriz) aus lohnt sich der Spaziergang zur Burg und der Besuch des Parks innerhalb der Festungsmauern.
รffnungszeiten der Ruinen von Mirรณbriga:ย Von Dienstag bis Sonntag von 09:00 bis 12:00 Uhr und von 14:00 bis 17:30 Uhr; montags und an Feiertagen sind sie geschlossen.
Wichtige Hinweise
Beachten Sie, dass die Beschilderung solange weiร, rot und gelb ist, wie Historischer und Rundweg identisch verlaufen. Fรผr Sie wegweisend ist immer die gelb-rote Markierung, die speziell dem Rundwanderweg gilt.